Mittwoch, 8. Januar 2014 – Zehnuhrfünf, zehnkommaneun. Blau. Sonne. Paar Wolken. Bien dormi.
Die hessischen Grünen, die den Innenminister Boris Rhein noch vor Jahresfrist wegen des Polizeieinsatzes gegen die letzte Blockupy-Demonstration zum Rücktritt aufgefordert hatten, regieren jetzt mit ihm und unter Volker Bouffier das Land. Der nun sagt im Hinblick auf die bevorstehenden Protestaktionen zur Eröffnung der neuen Europäischen Zentralbank: “Wir werden mit allen klugen Maßnahmen vorbeugen, dass es ein fröhliches Fest wird”. Man glaubt es ihm sofort.
Wahrscheinlich hat dieser Satz von Sigmund Freud in den sechziger Jahren eine ganze Generation in ihrer Kritik der bürgerlichen Lebensformen munitioniert; ich entdecke ihn erst heute, in der Besprechung von Volkmar Siguschs neuem Buch in der Süddeutschen Zeitung: “Wo sie lieben, begehren sie nicht, und wo sie begehren, können sie nicht lieben”. Eben lese ich dann ein wenig in dem Ursprungstext “Über die allgemeinste Erniedrigung des Liebeslebens” und bin beschämt über meine Ignoranz.
Mitterand ist seit achtzehn Jahren tot.