Samstag, 20. August 2016 – Elfuhreinundfünfzig, vierundzwanzig Grad. Grau. Dräut.
Freund Jürgen, mit dem Rad in Thüringen unterwegs, antwortet auf die Frage, ob der Ostnazi dort auch nicht zu zahlreich sei: „Der gewöhnliche Ostnazi geht am Sonntag mit Oma, Opa, Frau und Kleinkind durch Eisenach und trägt ein Shirt mit aufgedruckten Eisernen Kreuz und den Worten: ‚Alles den deutschen Jungs!‘ Der Ostnazi wirkt zufrieden.“
Die FAZ berichtet auf ihrer Titelseite über den Tod eines sogenannten Historikers: „Nolte, 1923 in Witten an der Ruhr geboren, studierte, da er kriegsuntauglich war, unter anderem bei Martin Heidegger“. Dass die „Zeitung für Deutschland“ ein Studium bei dem Nazi von Todtnauberg immerhin als eine Art Ersatzdienst gelten lässt, hat womöglich dazu geführt, dass sie dem andernfalls der Drückebergerei verdächtigen Nolte noch bereitwilliger ihre Seiten zur Verfügung stellte, als dieser Stalin zum Verursacher des Holocaust erklärte. Wie kurz die Wege manchmal sind.
Todestag von Werner Lansburgh („Dear Doosie“) und Rio Reiser (der um ein Haar „Die Liebe der Menschenfresser“ zum Musical gemacht hätte. Nun ja.).